ESSSTÖRUNGEN

Essstörungen sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen mit teilweise schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Daher ist eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung essentiell. Studien belegen eine gute Wirksamkeit von Verhaltenstherapie für die Behandlung von Essstörungen.

 

Die häufigsten Formen von Essstörung sind die Anorexie, die Bulimie, und die Binge Eating Störung.

 

  • Anorexie

Die Anorexie ist ein absichtlich selbst herbeigeführter Gewichtsverlust entweder durch asketisches Hungern, oder durch aktive Maßnahmen wie Erbrechen, Nutzung von Abführmitteln oder Appetitzüglern, oder übertriebene körperliche Aktivität. Es liegt meist eine Unterernährung unterschiedlichen Schweregrades vor; trotzdem nehmen sich die Personen als zu dick wahr und haben eine aufdrängende Furcht, bei Nahrungszufuhr sofort zuzunehmen. Die individuell festgelegte Gewichtsschwelle ist meist so niedrig, dass sie die Gesundheit ernsthaft bedroht, und zu massiven Störungen des Hormonsystems, metabolischen Veränderungen und körperlichen Funktionsstörungen führt.

Liegt das Körpergewicht 15% unter dem normalen bzw. für das Alter und die Körpergröße erwarteten Gewicht (berechnet mittels dem Body Maß Index, BMI), also bei einem BMI < 17,5, spricht man von einer Anorexie. Eine Zwangseinweisung in eine Klinik hat bei einem lebensbedrohlichen BMI < 15 zu erfolgen.

 

  • Bulimie

Auch bei der Bulimie besteht eine übersteigerte Sorge um Körperform und Gewicht, begleitet bzw. kompensiert wird diese Angst durch einen sich ständig wiederholenden Kreislauf aus Heißhungerattacken, die zu Essanfällen und einem anschließenden Erbrechen bzw. Gebrauch von Abführmitteln führen. Das wiederholte Erbrechen kann im Verlauf zu Elektrolytstörungen, Zahnschmelzabbau, vergrößerten Speicheldrüsen führen, die Essanfälle ggf. zu einer Magenerweiterung bis hin zu einer Ruptur. 90% der Bulimie-Patienten sind Frauen, etwa 4% der Frauen in Deutschland erleiden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren einmal eine Bulimie. Das Körpergewicht liegt meist im Normalbereich bzw. im Bereich von leichtem Übergewicht.

 

  • Binge Eating Störung

Kommt es zwar regelmäßig zu Essanfällen, die jedoch nicht zu einem Erbrechen führen, spricht man von einer Binge Eating Störung, die häufig im Verlauf zu Übergewicht und zusätzlichen psychischen Problemen führen.